Ist Aikido Kampfsport oder Kampfkunst?

Oft werden wir von Anfängern gefragt, ob Aikido denn nun Kampfsport oder Kampfkunst sei.

Das einfachste Merkmal zur Unterscheidung zwischen Sport und Kunst ist dieses:

Klassischerweise gibt es bei Kampfsportarten Wettkämpfe. Judo und Karate beispielsweise sind olympisch. Bei MMA oder Boxen steht neben der eigenen Fitness das Gewinnen gegen einen Gegner meist im Vordergrund. Der Gegner bei den Kampfkünsten ist jedoch nicht das Gegenüber, sondern man selbst. Es geht vielmehr darum, die eigenen Schwächen zu überwinden und Stärken zu schulen. Der Begründer des Aikido fasste das mit dem Spruch „Masakatsu agatsu“ zusammen („Der wahre Sieg ist der Sieg über sich selbst.“).

(Quelle des Bildes. Hier findet sich auch ein schöner Text über den Inhalt der Kalligraphie.)

Dies bezieht sich nicht allein auf philosophische oder spirituelle Aspekte wie das Überwinden des eigenen Egos, sondern z.B. auch ganz profan auch um das Besiegen des inneren Schweinehundes.

Den Unterschied zwischen beiden erkennt man bei Aikido außerdem am Namen: AikiDO. „Do“, also die letzte Silbe unserer Kampfkunst, bedeutet übersetzt ins Deutsche „der Weg“. Die Idee ist es also, sich mit der Absicht des Lernens auf einen Weg zu begeben. Nicht das Ziel des Weges, also das Ankommen, ist die Motivation. Sondern das Üben, das ständige Feilen an den Fähigkeiten und das Polieren der Kunst. Erfolgt misst sich nicht am Sieg über andere, sondern daran, dass man durch das beständige Üben stets neue Schritte auf dem gewählten Weg geht. Diese Schritte macht jede/r Übende in seiner/ihrer eigenen Geschwindigkeit.

Letztendlich lässt sich demnach also nicht allein nach dem Namen darüber entscheiden, was Kampfkunst und was -sport ist, sondern nach dem Geist in dem der- oder diejenige die Tätigkeit ausübt.

Bei Aikido im Hof Duisburg steht das gemeinsame Üben ohne Wettbewerb und das Weiterentwickeln von Körper und Geist im Zentrum des Trainings.

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